Klopfer Ansicht

Miri unter den Sternen

surprised Ohhhh! Ohhhmi. Naja so geschockt wie meine Mami von den ersten Berichten über meinen Nordseeurlaub war ich von den etwas hupfigen Phantomzeichnungen, die Omi aus meinen Beams abgeleitet hat. Obwohl, naja in den Klamotten, insbesondere mit den ganzen Techno-Details beim Eisbäreninterview (inklusive dezent versteckter Elektroschocker zur Abschreckung bei Gefahr - kennt ihr ja alle von Judy und dem Fuchs-, die Eisbärin war aber sehr elegant und ganz, ganz lieb...) und mit den ultrakomischen Schneebrillen zum Schutz unserer großen Kaninchenkugelaugen sahen wir schon alle ziemlich seltsam aus. Also wir mussten durch den Schnee robben und auf Tennisschläger-Schuhen laufen, um nicht zu tief einzusinken. Als dann noch bei riesig hohem Schnee ein Sturm über uns hereinbrach, hat Helia sich gleich an meinem Bürzel festgebissen, aber zum Glück musste ich sie nicht ziehen. Es war nur, weil sie Angst hatte, alleine herumzurobben und sich zu verirren. So haben wir uns zusammen durch den Schnee geschoben und gezogen. Das war schon *cool* laughing Bei Unterkühlungsgefahr sollten wir uns schnell in einen Schneeadler und einen Kugelblitz verwandeln, aber das war zum Glück nicht nötig. Wir haben alles toll gemanaged, meinte Artemis später. Und es war ja auch nur Spaß, weil wir ganz in der Nähe vom Iglu herumgerobbt sind, und unter der Daueraufsicht von Artemis natürlich, sodass niemand sich ernsthaft verirren konnte. Dann gab es tatsächlich ein ebenfalls durchorganisiertes Interview mit den Eisbärinnen, bei dem es vor allem um die Frage ging, ob sie über die Vemischung mit domestizierten Eisbären 'a la Knut und Flocke nachdenken, oder in Naturparks umziehen, in denen sie ganzjährig von den Verursachern der aktuellen Katastrophe ernährt werden könnten, also von den Zweibeiner eben, die die Polschmelze zu verantworten haben. Ich sollte deshalb auch als Wildkaninchentochter das Interview führen. Da ich ja wegen meiner sportlichen Fitness für die Irreduzibiliätt von Eigenheiten stehe, aber andererseits auch für die Luxusliebe (Papayawürfel usw.) naja und für die Gefahren der Domestikation (Tierärzte etc.). Es war natürlich eine fantastische Erfahrung, einfach den internationalen Presseausweis zu zücken, um sich vom Futtertier zur unantastbaren Korrespondentin zu erheben...später stellte sich aber heraus, dass die Eisbärin schon häufiger Interviews gegeben hatte und auch dem Empfangskommittee für die alljährlich wandernden Pinguine auf Partnersuche vorsteht. Die Eisbärinnen ihrer Region seien der Auffassung, eine dichte Besiedlung mit allen Polartierarten sei von größtem Vorteil, deshalb würde sie andere Tiere in jeder Form unterstützen, Babies und Mütter unangetastet lassen und sich nur mit den Kecksten anlegen oder noch lieber quasi 'Freiwilligen', die eh schon weggedämmert seien. Sie hätten, wie die Menschen bei der Gründung ihrer Demokratien, eingesehen, dass eine Besiedlung, wie eine Regierung, die von vielen bestimmt wird, besser sei als die Tyrannis Einzelner oder zu Einheitlicher, und dabei würden z.B. auch Genderfragen berücksichtigt. Ich machte natürlich große Kaninchenaugen, soviel Politik kannte ich ja gar nicht aus unserem kleinen Matriachat bei Omi....schließlich ergab das Interview, dass die Eisbärinnen lieber mit dieser Besiedlungspolitik und interner Geburtenkontrolle ihre Lebensumstände erträglich halten wollen und eine allmähliche Anpassung an andere Regionen schaffen, vielleicht auch Vermischungen mit anderen Bären. Nachdem eine humanoide Journalistengruppe jüngst zu Besuch da war, aber auf ihren Versuch, zur Begrüßung an Bord zu kommen, sehr verhalten reagierte, hätten sie die Bemühungen um die Kommunikation mit Menschen erst einmal eingestellt. Wenn wir, die Kaninchen, diesbezüglich etwas erreichen könnten, wie z.B. die Einrichtung von Schutzregionen mit zusätzlicher Futterversorgung als Schadenersatz für die verschlechterten Lebensbedingungen durch Klimaerwärmung, wäre das sehr willkommen, aber die Besiedlung dieser Regionen müsste dann natürlich freiwillig erfolgen und reversibel sein, also ohne Zäune und auch bitte ohne Highways drumherum. Also die Eisbärinnen machen sich sehr viele Gedanken, weil ihre Situation sehr, sehr kritisch ist. Sie hat mich auch gebeten, hier euch, meine Leserinnen, darauf hinzuweisen, dass es einige Organisationen bei den Menschen gibt, die versuchen, sich um die Eisbären zu kümmern, und wer Interesse hätte, solle sich dort engagieren, damit wenigstens ein bisschen was passiert. Es wäre nicht unbedingt sinnvoll, wenn jetzt ganz viele Eisbärenfans an die Pole reisen, um ihnen Fischbrötchen anzubieten....im Zweifelsfall wäre das nur ein Appetizer, denn es sei für ihr Kommitee dann auch zu aufwändig, gewaltfreie Begrüßungen zu garantieren....also ouhps. konnten wir da nur sagen, als wir abends lange und in etwas trauriger Stimmung im Iglu über die Eisbärensituation gesprochen haben, wieder unter Hasen...wobei viele darauf hinwiesen, dass die Lebensräume der wildlebenden Kaninchen auch immer kleiner , enger und unappetitlicher werden...wir haben ja Hasen aus dem Mittelalter hier unter uns im illysischen Wald, die noch einen ganz anderen Begriff haben von Landschaft und Wald, allerdings auch schon von plötzlichen Komplettrodungen berichten und natürlich von den ganzen wilden Tieren, die sie ständig verfolgt haben. Das war auf jeden Fall ein sehr dramatischer Abend nach dem Eisbärinnen-Interview. Omi hat uns versprochen, immerhin ein paar Organisationen hier auf unserer Seite vorzustellen, die sich mit den Problemen der Eisbären und anderer Wildtiere in unserer umweltzerstörten Umgebung beschäftigen. Es ist so schön, dass es wenigstens für uns kleine Unschuldshoppler eine Ausweichmöglichkeit in den illysischen Wald gibt, bzw. eine Art ausgleichende Gerechtigkeit für die beschädigten Kaninchenseelen.....aber ich will es trotzdem nochmal versuchen....obwohl es hier sehr lustig ist, im Allgemeinen. Und wie ihr an dem Iglubild sehen könnt, auch immer soooo gemütlich. Im Iglu war es warm, wir hatten Holz mitgebracht und auf den Boden gelegt, darüber Kuscheldecken gezogen, und uns dann alle aneinandnergekuschelt. Wie ihr am Bild von mir im Eingang sehen könnt, reichte im Iglu das eigene Fell völlig aus . Die Tennisschläger-Schuhe mussten auch draußen vor dem Iglu bleiben. Also fast wie zuhause. Und zu essen gab es, ihr werdet es nicht glauben, eine Art Eiweißmotsche, also so einen Kolostrumbrei, den Artemis in großen Mengen mitgenommen hatte, auch als Geschenk von uns für die jungen Eisbärinnen und ihre Mamis, Papis, Omis und Opis. Mit leckerem Pflanzenöl. Hm....Oh schleck ......Im Hintergrund vom Iglubild seht ihr Helia, schon in die Decken gekuschelt, die mir zuwinkt, dass ich endlich zum Schläfchen reinkomme. Weil ich den Himmel so lange unversonnen angeschaut habe. Als Naturereignis, also, da ich während einer kleinen Sonnenfinsternis geboren wurde, habe ich ja eine sehr romantische Einstellung zum Firmament und kann nicht genug davon bekommen, die schönen Sterne und Himmelskörper anzuschauen, oder auch die schöne warme Sonne, meine Patin ja sozusagen. Am Nordpol war das natürlich besonders schön, man denkt, man wäre gleich drin im Himmel und für uns illysische Kaninchen ist es ja auch gewissermaßen genauso ! Naja, als es dann wirklich spät wurde und Helia schon einnickte, hat sie schnell noch eine Tasse warme Eiweißmotsche für mich angerührt, mit Papayawürfeln, und mich so doch zum Nachttrunk und zum Schläfchen ins Iglu locken können....zur Belohnung durfte sie dann an meinem Ohr herumschlecken, bis wir beide eingeschlafen sind........ob wir noch zum Südpol reisen, ist offen, Artemis hat noch ein paar Abenteuer für uns parat, meinte sie......aber spätestens nach dem nächsten Wochenende sollten wir wieder zurück sein....

also bis bald,

eure *Miri unter den Sternen*

p.s.:Omi durfte den Text gerade mal durchkorrigieren, weil wir noch Programm ergänzen können: Wettspiele mit Schneehasen, Schneeantilopenreiten mit Springreiter(innen)wettbewerb für die ganz Mutigen

Dann geht es tatsächlich zum Südpol aber nur für diejenigen, die verwandlungsfest sind: Wir starten mit einem Igluboot als Kaninchen ! Sobald unser Osterei aus Eis schmilzt, müssen wir uns superanstrengend verwandeln, also nur für ganz seelenstarke Kaninchen geeignet, weil Artemis meinte, Fische oder Vögel würden nicht gehen, aus zeitlichen Gründen , deshalb nur Wetterzustände, z.B. ein kleiner Sturm oder so, aber es wäre natürlich sehr schwer, wenn man plötzlich so unbegrenzt sei, dann bestünde die Gefahr eines Identitätsverlusts.....manche von uns würden sich vielleicht an ihren Tod erinnern und komplett durcheinandergewirbelt. Deshalb will sie erst noch mit ihrem Onkel Poseidon sprechen, damit er auf uns aufpasst und wir in Inselnähe bleiben, um wieder zu uns selbst zurückzufinden zwischen den Extrem-Sport-Phasen. (Also regt euch jetzt bitte nicht wieder auf, Mami und Omi .... es ist alles in Ordnung Allles gut. Alles bestens. Keine Gefahr in Sicht)

Adventi 07.03.2018 1 2550
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