Jupps - wir unterstützen die Anzeige von Soko Tierschutz e.V. gegen die Tierquälerei in dem Labor des Asam Hofes, das Antikörper-Blut für Siemens produziert, leider erstmal nur moralisch.
Erstens werden die Kaninchen dort offensichtlich tierquälerisch misshandelt. Selbst der Zentralverband der deutschen Rassekaninchenzucht verbietet z.B.das Anheben eines Kaninchens ausschließlich am Nacken. Ein Abstützen am Hinterteil ist erforderlich. Der Nackengriff ist auch an sich für das Kaninchen nicht angenehm sondern wie bei allen Fluchttieren mit tödlichen Bissen assoziiert.
Die Käfige haben zwar vielleicht die vorgeschriebenen Viertelquadratmeter pro Tier, sind aber nicht hoch genug und verhindern durch die Gitterböden auch eine natürliche Bewegung.
Die Massentierhaltung in dieser Dimension erzeugt auch unabhängig von Kot und Urin der Tiere durch Sekretdrüsen eine massive psychische Beanspruchung der Kaninchen. Wir GT Hasis halten (paarweise) mindestens einen Meter Abstand zum nächsten Hasen, in freier Wildbahn ca 25 Meter.
Es steht zu vermuten, dass Labore in dieser Größe sogar juristisch neu sind, da die Wirkung auf die Hasis, die sich dort sechs Wochen lang aufhalten, bevor sie umgebracht werden, sicher nicht eingeschätzt werden kann. Sicher ist aber, und jeder aus der Anschauung bekannt, die z.B. kranke Kaninchen in neuen, bedrohlichen Umgebungen gesehen haben:
- Einen Einwand haben wir allerdings: Abgebissene Ohren kommen bei Kaninchen häufiger vor, wenn die Häsin die noch sehr kleinen und eng am Kopf anliegenden Ohren mit Nachgeburtsteilen oder der ziemlich dichten Haut verwechselt. Zwar häufiger in Buchtenhaltung und bei Stress als in freier Wildbahn, aber es besteht vermutlich kein sicherer Zusammenhang zum Streit zwischen den Artgenossen in dem Labor, sondern eher ein Hinweis auf stressige Situationen der Mutter bzw. bei der Geburt. Zudem kann man eben sogar negativ feststellen, dass die Kaninchen sich trotz Stress nicht mehr streiten und völlig antriebslos sind.
Ein weiterer Grund ist, dass Antikörper auch anders erzeugt werden können. In der Soko-Doku erklärt das der Bio-Technologe Prof. Dr. Stefan Dübel. Die Gründe, warum man doch Kaninchen für die Produktion von Antikörpern tötet, sind finanziell, was nicht überrascht.
Aber: Der wirtschaftliche Unterschied wäre vermutlich nicht einmal wirklich signifikant, wären die Haltungsbedingungen der Hasis in dem Labor so, dass ihrem Stellenwert als Lebewesen mit dem Anspruch auf Berücksichtigung ihrer Empfindungen entsprochen würde. Dann hätte man es allerdings mit einigermaßen reaktionsfähigen und potenziell wehrhaften Tieren zu tun, die keine sechs Wochen auf engem Raum gehalten werden könnten, ohne neurotische Verhaltensweisen, Aggression oder Essstörungen, und psychosomatische Krankheiten insbesondere Verdauungsstörungen zu entwickeln - wodurch dann auch wieder Hygieneprobleme, stärkerer, belastender Geruch und Folgeerkrankungen etc resultieren - Massentierhaltung ist insofern immer defizitär und gefährlich - Haltung mit richtigem Auslauf und Vergesellschaftungskontrolle, also flexiblen Räumlichkeiten etc., liegt preislich schon durch die notwendigen Tierpfleger:innen mit Sicherheit gleichauf mit künstlich erzeugten Antikörpern.
Dieser Test ist also für die Zulassung von Medikamenten nicht mehr erforderlich.
Die Universität Oxford, jahrzehntelang belagert von ihren eigenen Student:innen und Tierschützer:innen, die sich vor den altehrwürdigen, von fotohungrigen Tourist:innen umlagerten Universitätsgebäuden als Kuh oder Schwein verkleidet stundenlang in winzige Käfige sperrten, um das Elend der Versuchstiere zu demonstrieren, ist mittlerweile so weit im Bereich Biotechnologien, dass sie den Ausstieg aus der experimentellen Forschung an Tieren angekündigt hat. Die künstlich erzeugten Modelle und SImulationen sind mittlerweile genauso gut.
Die ohnehin die Rechte der Kaninchen verletzende Antikörperproduktion ist entsprechend archaisch und überflüssig.
Harry Potter Leser:innen wissen:
"Lord Voldemort trank das Blut eines Einhorns im ersten Buch, um zu überleben, weil er so schwach war, dass er seinen eigenen Körper nicht benutzen konnte. Um das Einhorn zu töten, nutzte er den Körper von Quirinus Quirrell, der als sein Diener für ihn jagte. Einhornblut kann einen Menschen am Leben erhalten, aber es hinterlässt eine verfluchte Existenz, weil es das Töten eines reinen Wesens ist."