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Benji hält Ohmi auf Trab

Oh ha !

Da schreibe ich euch gestern noch, dass Bewegung das Hasenbäuchlein flott hält und heute sitzt der Benji da und meint, das wäre ganz richtig: Er hätte sich beim Spaziergang erschrocken, weil plötzlich die Baumwollteppichfransen, die er tagsüber verspeist hätte (natürlich heimlich, nicht im normalen Futterangebot enthalten!) im Bäuchlein herumgerutscht wären....

Naja, da saß er dann da wie ich, die Miri, und konnte nicht mehr hoppeln vor Bauchkneifen.

Ohmi also Erste Hilfe mit unseren üblichen Hausmittelchen, Schmerzmittelchen und etwas Sonneblumenöl, dann zu unserem Dorftierarzt, der ein dickes Bäuchlein diagnostizierte und Benji lieb Novalgin und vorsichtshalber auch ein Baytrilspritzchen gab.

Ohmi nahm noch Metacam mit und kaufte eine Flasche Flüssiglefax.

Das tapfere Benjilein bekam zuhause dann gleich ein ordentiches Röhrchen davon und viele weiche Deckchen für seine Wohnanlage im Parterre - nach oben in sein Penthouse wollte er nämlich nicht hüpfen (deshalb vermutete Ohmi Darmriss). Wieder frei, krabbelte er gleich zum Wassernapf. - Schmerzalarm! ... ein paar dramatische Stunden folgten, dann.... kamen die ersten Köttelketten anmarschiert und die Schmerzgesten ließen sichtbar nach.

Es ist jetzt auf jeden Fall schon wieder viel besser.

Morgen wird aber trotzdem geröntgt. Wahrscheinlich treffen im Benji versteckt mehrere grausige Symptome aufeinander: Thymom, Blinddarmdegeneration, Nierensteine, Leberschäden, Bandscheibenschaden. Schließlich ist er schon sechs Jahre alt und hatte bereits jetzt ein sehr ereignisreiches und bewegtes Hasileben.

Die andere Möglichkeit ist: Die Ringelblumen bei Bibo Natur sind seit längerer Zeit ausverkauft. Ohmi hat erst gestern Abend endlich ein Kilo Ringelblumen bei einem anderen Anbieter bestellt.

Ringelblumen sind Benjis Lieblingsfutter und für seine Verdauung so wichtig wie die regelmäßigen Spaziergänge. Wahrscheinlich griff er aus Wut und Verzweiflung ob der Mangelsituation zum Teppich.....

Drückt uns allen die Pfötchen, dass es nur ein echter Teppichbauchschmerz war und nicht gleich ein verletzter Darm, wie damals bei mir, eurem Mirchen, ohnehin schon beinchenlädiert und -geplagt... - weil wir im Notdienst ankamen und die viel zu unerfahrene Ärztin alles besser wissen wollte, bekam ich damals nämlich kein Antibiotikum und wurde auch nicht infusioniert (oder ähnlich ; ) ) oder gar operiert, sondern als 'einfacher Lefaxfall' wieder nach Hause geschickt, wo ich dann natürlich nach wenigen Stunden gestorben bin. Ohmi fand nämlich auch morgens um fünf und um sieben noch keinen Arzt, der mir ein AB hätte geben und mich so vielleicht hätte retten können. Die einzige Praxis, die frühmorgen geöffnet gehabt häte, war gerade kurz davor geschlossen worden. Und dann bin ich gestorben, euer Mirchen, das Superkaninchen und megaquietschvergnügte Springhasi, das so maßlos tapfer die gemeinen Hinterbeinoperationen überstanden hatte....

Benji hatte Glück, unser lieber Dorfarzt hatte geöffnet und Zeit für uns und hat Benji erstmal vor dem Schlimmsten bewahrt. Daumen rauf und Danke schön!

EIn Daumen runter auf die DummköpfInnen, die Notfall-Antibiotika-Gaben verweigern, als wäre man eine Massentierhaltungherde. Dabei schaden Antibiotika-Injektionen der Darmflora höchstens auf lange Zeit.

Meiner Mami Hoppilina wollte die Ärztin auch kein AB geben, weil sie angeblich nur Krebs und keine (!) Lungenentzündung hatte (das war dann aber nicht einmal ganz richtig). Dabei führen langfristige oder chronische Krankheiten sehr häufig zu temporären Entzündungen (z.B. Nierensteine zu Nierenentzündungen) - durch die sich dann der Zustand plötzlich radikal verschlechtert, obwohl er trotz der chronischen Erkrankung bei allgemein guten Bedingungen noch sehr ordentlich ist.

Die Tierarztkammern sollten ihre Ärzte und Ärztinnen einfach allgemein anweisen, bei Kaninchennotfällen IMMER Schmerzmittel und Antibiotika zu spritzen. Weil ein Darm nämlich sehr leicht reißt bei einer Verstopfung und eine Entzündung von Nieren oder Lungen VIEL gefährlicher ist als die chronische Krankheit oder eine leichte Belastung der Darmflora (bei Injektion eh Unsinn). Und wir sind hier schließlich keine Futterkaninchen, also werden nicht gegessen - daher kommt nämlich wohl dieser total schwachsinnige Antibiotika-Geiz gegenüber uns Hasis bei den Kleintierärzten. GRRRRR!!

Ich war am Wochenende krank als der Dorfarzt nicht geöffnet hatte und schien zu den Öffnungszeiten bereits wieder gesund zu sein - so wie der Benji jetzt - dann ging es mir plötzlich ganz, ganz schlecht und ich musste zu dieser dämlichen Notärztin - wir wissen noch nicht, was mit Benji genau los ist. Morgen geht es weiter mit dem Röntgenbericht. Hoffentlich passiert ihm dabei nichts. Rattilinchen übrigens konnte nie geröntgt werden (ohne Narkose), weil sie unter Stress (also z.B. wenn Unbekannte sie festhielten) total durchdrehte... wie sich später herausstellte, wegen ihres Sarkoms auf dem Blinddarm. Benji wird aber sicher sehr brav sein. Die Ohmi kann ja jetzt wegen des dösigen Virus nicht mit rein und selbst festhalten...

Drückt unserem Benji die Pfötchen!

p.s.: Wir haben aber schon beschlossen, dass er auch wenn er etwas Schlimmes und Chronisches hat, nicht ins ewige Schläfchen geschickt wird, sondern dann eben Schmerzmittelchen bekommt, wenn es zwickt.

Da er so vergnügt herumspaziert und eigentlich auch ziemlich dick und rund und zufrieden ist & isst.

Eure noch immer etwas wütende

Miri

& Hoppilina, Flora Fluemchen, Rattilinchen.

p.s: Zum Blog ein Bild von Benji ohne Bauchweh :D

 

ps. Wie schon in unserer Shoutbox geschrieben, war der Benji beim Röntgen. Auf dem Bild sieht man, dass einiges im Bäuchlein nicht stimmt - eine riesengroße Luftblase und eine dicke weiße Stelle, allerdings kein Stein, also noch etwas durchsichtig. Nieren und Blase vermutlich in Ordnung! Aber er hat mit Sicherheit eine Blinddarmverstopfung, wie auch meine Mami sie hatte in ihren letzten Tagen, und ich ja bekanntlich - denn ..... wie meine Mami kann er nicht mehr richtig kauen, schon seit einiger Zeit. Nach dem Rötngen stellten wir fest, dass er eine eitrige, offene Entzündung außen neben der rechten Zahnreihe hat. Sehr schlimm und groß!

Dem Glücklichen wurde dann eine ganz (wenn auch kleine) Flasche Orniflox (Antibiotikum) ausgehändigt und noch eine weitere kleine Flasche mit Metacam. So gewappnet übergab sich Benji der Ohmi und ihren Fütterungskünsten. Auf Anraten von uns Hasimädels wurden dann noch zwei Afterpellet-Cocktails gemixt, die ihm Ohmi zahnreinigend im Mäulchen herumspritzt und die er dann für sein Bäuchlein noch gut verschlucken darf.

Ohmi hat ihn bisher alle vier Stunden gepäppelt außer nachts, da nur alle ca 5 bis 6 Stunden.

Der Zustand des Bäuchleins war vom magen her gut (noch vorhandene Füllung), von der Verdauung her desaströs. Genau wie bei mir kamen nur winzige Fitzelchen aus Benji heraus. Erst heute spätabends endlich etwas Köttel-Ähnliches. Und was macht unser Superhasi Benji Bunny Circumflex? Er futtert wieder ! Nachdem es ihm jetzt einigermaßen gut geht (mit Schmerzmittel allerdings), futtert er wieder - Ringelblumen!

Die Ringelblumen werden dann auch die Verdauung wieder in Schwung bringen.

Also wir Mädelhasis reiben uns genüsslich die fleißigen Pfoten, klatschen uns untereinander ab und besuchen Benji als sanfte Engelchen während er sein Schläfchen macht.

Es wird noch anstrengend für Benji und die Ohmi, bis ersterer beschwerdefrei ist, aber mit dem Ringelblumenbiss von heute Abend ist ein klares Zeichen gesetzt....

Schon jetzt bedankt sich Benji ganz herzlich bei seiner Ärztin Dr. Krucker in der Praxis Dr. Langner in Friedberg, die sich viel Zeit für ihn genommen hat und daran dachte, nach dem Röntgen noch seine Zähne anzuschauen. Zudem wurden wir diesmal sehr gut mit Medikamenten eingedeckt.

mira 12.04.2021 0 994
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