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Die Erschaffung des Kaninchens * Trost und Rat

Hi ihr Lieben!

Wir haben einige bezaubernde Werke aus Kunst und Klosterleben für euch zusammengetragen! Sie alle zeigen, dass unsere Sanftmütigkeit und liebreizende Ausstrahlung schon früh entdeckt wurden, als die Menschen in gewisser Weise noch roh und unbehauen waren. Immer wieder gab es bei diesen auch die Tendenz, sich selbst in den Vordergrund zu spielen.

So kennt ihr wahrscheinlich alle das berühmte Bild von Michelangelo mit dem berühmten Gestus, in dem Gott lässig seine Hand ausstreckt und Adam quasi aus dessen entgegengehaltener den Lebensfunken in seine tropfen lässt - unsichtbar für Augen jenseits der Elektrotechnik, aber doch voller Spannung.

Doch wir haben nun mit unseren weit umsichtigeren Kaninchenaugen den Vorgänger und Prototyp dieses sehr körperbetonten Spätwerks der christlichen Kunst entdeckt. 

Die Miniatur aus dem berühmten Hortus deliciarum zeigt (angeblich) die Erschaffung der Tiere durch Gott. 

Wo bei Michelangelo Adam seine Hand nach Hilfe suchend ausstreckt - sitzt im Hortus ein bezauberndes Kaninchen und reicht seinem Schöpfer schüchtern die Pfoten. Gottes rechte Hand berührt das Häschen fast an der Nasenspitze und zeigt sich auf Augenhöhe.

Dieselbe Nähe und Spannung, die sich später in Michelangelos Werk ausagierte, finden wir hier prototypisch in der Pfotengeste eines der kleinsten geschöpften Geschöpfe. 

Aber dies ist nur die Perspektive der Menschen auf die Kunst.

Mit unseren Kaninchenaugen betrachtet erzählt das Werk von dem ersten großen Auftritt des mythischen Kaninchens als Zauberwesen. Frisch der Erdmutter Gaia entsprungen, umgeben vom Kreis seiner Mitgeschöpfe, hebt es beide Pfoten und lässt mit einem kleinen Wink etwas ganz Neues entstehen - leider nur einen Mann! Aber aufgrund seines edlen Charakters wird das Kaninchen das nicht beachtet haben - vielleicht sogar nicht schlimm gefunden. Nur die Befürchtung oder Ahnung, dass sein letztes geschöpftes Wesen der Entwicklung der Welt eine bedenkliche Richtung geben könnte, ist der aufmerksamen Haltung des langohrigen Zauberwesens anzusehen! 

Und tatsächlich - Jahrtausende später, lange nach Paradies und Sintflut, wichtigen Stationen der Interaktion, die auch in bedenklicher Weise auf die Menschen zentriert in deren Theorie- und Glaubenswelten integriert wurden, sehen wir das Häschen wieder in der Nähe von zweibeinigen Gestalten, im Paradiesgarten auf einem Teppich aus derselben mittelalterlichen Phase wie der Hortus deliciarum.

Neben zwei Musikerinnen versammelt das prachtvolle Werk sieben weiße Häschen, die in unterschiedlichster Anmutung, in genau fünf verschiedenen Posen, mal springen, dann frontal heranhoppeln, in eleganter Drehung sitzen oder bezaubernd mit der Pose eines Wappenlöwens konkurrieren! Offensichtlich waren die Künstlerinnen am Webstuhl bestens mit den Bewegungen der Kaninchen vertraut und legten größten Wert auf die Darstellung der Naturschönheiten, von denen sie sicher auch in ihrem wirklichen Leben umspielt wurden. Ein kleines Einhorn und niedliche Hunde gesellen sich zu den Häschen wie Gäste in deren angestammtem Herrschaftsraum. So findet das kulturelle Gedächtnis des Schöpfungshasen noch Trost und Rat durch die symbolische Erinnerung an die kleine gemeinsame Paradieswelt zumindest mit weiblichen Menschen, die durch die unüberschaubaren Wandlungen des Menschen entschwand, den das Kaninchen einstmals mit der ganzen Unbefangenheit zaubernder Wesen im goldenen Zeitalter einfach so erschuf und in den Kreis der Tiere aufnahm. 

Wir haben noch weitere Bilder gefunden, die beweisen, welch herausragende Rolle wir für die mittelalterliche Klosterkultur spielten. Die GT-Teams arbeiten noch an deren Auswahl und Interpretation aus kaninischer Sicht. 

Da wir leider diesen Blog zweimal tippen mussten, wohl wegen des heimtückischen Zugriffs eines als Elektroschlange auftretenden Zweibeiners, berichten wir euch einfach bald weiter und pausieren jetzt.

 und überlassen euch den bezaubernden Kunstwerken, die über diesen Link zu finden sind

 LOVE

Adventi Hoppilina Artemis 

 

Adventi 06.03.2025 0 107
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