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Gruselige Ziergärten und Miris Blocksgesangspflicht

Hi ihr Lieben, 

hier eure Flori Zaubermaus. Als amtierende Höhlenverwaltungsdirektorin habe ich euch gerade ein paar Bilder von unserem aktuellen Terrassengrünstreifenleben eingestellt, als Bilder zum Mirblog, den ich jetzt aber einfach selbst schreibe, weil Miri im Illysischen Wald wieder irgendein Abenteuer besteht, von dem sie euch aber bald berichten wird. Weil wir ihre Berichte doch sehr vermssen, schon mal ein paar Fotos, so ist sie unter Zugzwang und verbringt nicht ihre ganze Freizeit im Illysischen Wald damit sich vollzustopfen :D Von Hoppilina, Flora Luminis, Rattilina, Benji und den anderen Adventis kam jüngst eine Grußkarte mit Kräutertipps für unseren Garten im Frühjahr... Leider ist es ja noch gruselig kalt, aber mit meinem Winterfell und der Fähigkeit, mich aufzuplustern wie eine überdimensionale Osterglucke kann ich trotzdem gemütlich zwischen den lustigen Baumstümpfen sitzen, die wir bei unseren Knabbervergnügen noch übriggelassen haben. 

Wir sind eben Schadnagerinnen, aus Sicht der Pflanzenwelt. Aber, wie schon Sophokles weise wusste, nichts ist ungeheuerlicher als Schadnager als die Menschen! Insbesondere jetzt, wo es regierungsmäßig bei den wuselnden Luftverschmutzern die Möglichkeit gäbe, weniger schadenfroh aufzutreten, wird wie wild abgeholzt - in unserer unmittelbaren Umgebung z.B. verschwand gestern auf einen Schlag eine ganze Hauswand wunderschöner Bäume, die von Vögeln und Mäusen besucht und genutzt wurden und uns und unserer Omi  noch einen Hauch Sauerstoff statt Grillabgase in den Garten schickten.... Wir vermuten, dass ein Ziergartenphantom das Hirn der Verantwortlichen so irregeführt hat. Auf jeden Fall ist jetzt beim morgendlich Türöffnen sofort zu riechen, dass kein Baum - außer unserer rettenden immergrünen Baumwand - mehr in der Nähe ist, sondern nur noch die Ausdünstungen von Beton. 

Solche Trotzaktionen gegen grüne Luftkonzepte häufen sich in der hiesigen Region, offensichtlich politisch motiviert. Wenn diese Ziergartenmenschen dann an Krebs sterben, weil sie in ihrem betonierten Ziergarten ohne die durch dichte Bäume entstehenden sanften Trockenzonen nur mit Pestiziden gegen Schnecken und Käfer ankommen, die in den Beeten Zuflucht suchen statt unter den Wurzeln, haben sie zig andere Lebewesen mit in den Tod gezogen.

Wir geben aber nicht auf, sondern werden unser Biotop nur noch autonomer gestalten, abdichten und so mit Flora und Fauna anreichern, dass der Gestank der Betonköpfe uns nichts mehr anhaben kann. Da die natürlichen Kreisläufe auf unseren bescheidenen Quadratmetern sich nur beschränkt entfalten können, müssen wir mit architektonischen und technischen Mitteln arbeiten, konzertiert mit Flora und Fauna. 

Idealerweise entsteht ein Modell für ein "grüngallisches Dorf" :D

Nebenbei keine Revolution, da natürliche Gartengestaltung ein uraltes Konzept ist, das seit dem 18. Jahrhundert zum Glück auch von vernünftigen Menschen gepflegt wird. Die "barocke" Alternative ist strenggenommen historische Altlast. 

Die in unseren Lernhilfen schon angekündigte Nachbarschaft von Kaninchen und anderen HöhlenbewohnerInnen wie Maulwürfen, Igeln und Mäuschen z.B. werden wir weiterentwickeln. Unser großes Mitleid gilt der beherzten Amsel, die täglich in unseren Garten kam, und die die abgeholzten Bäume am schmerzlichsten vermissen wird.  Wir hoffen sehr, dass sie trotzdem unseren kleinen Garten gelegentlich zum Frühstücken anfliegt.

mit traurigen lieben Grüßen

Eure Floriliviamaus

p.s.: Mein Foto zeigt unseren Amselrich, genannt Anselm, vor einem trügerisch weißen Pseudohimmel, der bereits zur Hälfte Hauswand ist, und dessen linke Hälfte jetzt baumlos ist. Wir haben das Foto daher "Anselm himmellos" genannt. Auch seine Partnerin, eine freundliche Amselin, ist von dem Baummord betroffen, denn sie frühstückte auf der anderen Hausseite Käfer und andere Insekten unter einer mehr als zehn Meter hohen, Schatten und Luft spendenen Tanne.. 

FloraLivia 28.01.2023 0 477
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