Hi Friends!
So - jetzt konntet ihr ein paar satte Tage Bilder von mir an Ohmis Arbeitsplatz bestaunen -- ich durfte unter dem Schreibtisch kampieren, weil ich nach meiner zweiten Hinterbein-OP (gekürztes Hinterbein noch mit Fixateur und in einen Verband eingewickelt in mirischen Quietschvergnügtfarben) alle zwei Tage zum Verbandswechsel und AB-Spritzchen musste. Aber wie ihr an den Bildern sehen könnt, ging es mir ziemlich gut - mein Campingplätzchen war aber auch sehr kuschelig eingerichtet und das Catering ausgezeichnet. Ab und zu hat Ohmi mir sogar ein eigenes Smartbook mitgenommen, auf dem ich Videos anschauen konnte mega 3D ! Es war schon ganz schön besengt, dass ich dann ca ein Jahr später dieser verflixten Appendixizitstisoderähnlihx erlegen bin.... meiomei...
Aber zum Thema des heutigen, endlich sonnigen Tages!
Ich habe euch jetzt ein paar aktuelle Handyshots von Benjis Hochbett-Appartment eingestellt. Wie ihr - und insbesondere auch eure ZweibeinerInnen bzw. WenigerbeinerInnen - sehen könnt, befindet sich auf den austauschbaren und leicht waschbaren Teppichen von Benjis Luxuswohnung KEIN EINZIGER KÖTTEL! 0 Null und MEGA-NULL !!!! Obwohl er ja in letzter Zeit mit dem linken Auge echte Probleme hatte und manchmal sogar auch noch Zahnschmerzen, sich müde fühlte wegen des Antibiotikums usw. , ist er absolut zuverlässig auf seine ebenfalls gemütlich und weiträumig eingerichtete Kaninchentoilette gegangen. Kein noch so kleines Piseltröpfchen irgendwo in seiner Wohnung.
Das bedeutet auch: Für Ohmi absolut pflegeleicht! Sie muss definitiv nur sein Köttelplätzchen täglich oder zweitäglich erneuern - die gesamte Wohnung (auch Ohmis bescheidene Restflächen) - ist SUPERSAUBER.
Im Gegensatz zu Hunden, die sich ihre Pfoten nicht gründlich reinigen und komisch riechen, wenn ihr Fell nass ist, macht Benji auch das Sofa nicht schmutzig und duftet wie ein Blümchenmeer, nur dezenter.
Einige von euch Kaninchen unter meinen LeserInnen schauen jetzt beschämt?
Ja - es gibt Einschränkungen.
Kaninchenbabies z.B. insbesondere wenn sie quietschvergnügt in Gruppen unterwegs sind, müssen den ordnungsgemäßen Umgang mit ihren Kötteln noch lernen. Es ist durchaus möglich, dass sie von den entsprechenden Bedürfnissen überrascht werden, während sie zünftig übereinandergestapelt wie im Nest dem Ratz frönen (ihr wisst, nicht, was der Ratz ist? der Ratz ist so eine Art Lieblungsnaturgottheit der Kaninchen, er packt sie und kuschelt ihnen den Nacken bis sie ganz tief schlafen und gesund und munter wieder aufwachen, wenn er sie wieder wachkitzel - FOtos von den Wirkungen des Ratz in meinen Mitiblog-Lichthoppser-Wiesen). Dann kann es passieren, dass irgendwo in der Nähe ein paar vegane Gemüsekleckse landen, aber solange wir gesund sind, üblicherweise bestens zum spurenlosen Wegfegen geeignet.
Kaninchengruppen neigen auch später noch dazu, die Stubenreinheit nicht hundertprozentig ernst zu nehmen, da sie mit ihren individuellen Duftnoten ihren MitbewohnerInnen klare Signale setzen können. Manche haben auch keine Lust, sich auf den Weg zur Hasentoilette zu machen, wenn sie fürchten müssen, dort überfallen und angemeckert oder sogar gebissen zu werden.
Deshalb sollte jedes Hasi einen eigenen Bereich und ein eigenes Klo haben. Unser Lieblingsversteck war ein Kindersofa, aus dem der Lattenrost entfernt wurde, ca. ein Meter breit. Idealerweise hat in einer Kaninchengruppe jedes Langohr so ein eigenes Sofa. Wenn zwei sich mögen, legen sie sich eben gemeinsam drunter, aber falls mal miese Stimmung ist, kann jedeR sich einzeln zurückziehen. Lustigerweise ist es nicht optimal, wenn die Toilette direkt daneben steht - dafür sind wir Kaninchen viel zu sauber. Aber ca anderthalb oder zwei Meter entfernt kann man einen entsprechenden Bereich aufbauen - und zwar einen T-Bezirk pro Ohrenpaar!
Eure Menschlein werden sehen, wie glücklich und problemlos sie dann mit euch zusammenleben können.
Viel schöner und sauberer als die widerlichen Außenställe, die nach kurzer Zeit schon so verdreckt sind, dass man sie überhaupt nicht mehr reinigen kann oder Stunden dafür braucht, den Müll zu entfernen.
Und die armen Kaninchen sitzen dann doch nach kurzer Zeit wieder in einer Art Plumpsklo.
Leider muten Menschen noch immer selbst superschönen und lieben Kaninchen zu, in solchen Kloaken vor sich hin zu vegetieren. Als ob sie sich extra Tiere angeschafft hätten, um andere Lebewesen quälen zu dürfen - und dann noch zu behaupten, sie würden sie versorgen... Leider sind Kaninchen ganz besonders häufig Opfer dieser sadistischen Traditionen, häufig angeregt und unterstützt von sogenannten "Züchtern", die in völlig absurder Weise Wert darauf legen, möglichst viele Tiere zu quälen, obwohl sie überhaupt nichts anderes mit ihnen anfangen können, als gegenüber anderen Menschen damit anzugeben, dass sie sie haben.
Die Kaninchen können in solchen Haltungen meistens gerade eben überleben, leider an Unterernährung, die durch pseudowissenschaftlichen Unfug dieser Züchter herbeigeführt wird, lernen nie richtig zu laufen, kennen kein Tageslicht, essen vor Hunger alles was man ihnen vor die Nase hält und terrorisieren sich gegenseitig, sobald sie erwachsen sind, und entsprechend sowohl Launen als auch Triebe haben - sofern sie trotz der unhygienischen Wohnbedingungen und Mangelernährung überhaupt ein halbes Jahr lang leben.
Mit solchem Terror, insbesondere aus "reinem Vergnügen" muss definitiv Schluss sein. Wir sind daher auch dafür, Buchten- und Stallhaltung von Kaninchen zu verbieten - noch im Bereich oder sogar ganz schön, sofern gut klimatisiert und vor Insekten und Raubtieren geschützt, sind Gehege - z.B. Scheunen oder Gartenholzhäuser (umgebaute Saunen oder Werkzeughäuschen) mit Auslauf. Ein Bereich von mindestens einem Quadratmeter pro Kaninchen muss aber mit möglichst weichen Böden (z.B. Hanfmatten oder Teppich) ausgelegt sein, sodass die BewohnerInnen eine Alternative zur Köttelzone haben (umgekhrte Relation wäre besser). Es kann allerdings sein, dass wir ohne das menschliche Vorbild nicht richtig stubenrein werden - wobei unser Anpassungsvermögen an Vezugspersonen euch nur zeigt, wie intelligent wir Superhasis sind!!
Zu bedenken wäre auch, ob man nicht den Verkauf direkt vom Züchter untersagen sollte und stattdessen nur noch den Verkauf über qualifizierte Händler, die die KäuferInnen vernünftig und angemessen über die Möglichkeiten der Wohnungshaltung informieren.
ZüchterInnen halten in der Regel viel zu viele Tiere, um diesen ein angenehmes Leben zu ermöglichen, und haben überhaupt keine Ahnung davon, wie gut sich Kaninchen in eine Wohnungsumgebung fügen.
Über den Verkauf direkt von ZüchterInnen wird falsche Tierhaltung, die überflüssiges Leid erzeugt, beschönigt und als alternativlos hingestellt. Zudem wird auch unerfahrenes KäuferInnen, häufig ja sogar Kindern, nahegelegt, die Vermehrung ihrer Kaninchen sei ein erstrebenswertes Ideal - dabei entstehen aus derart falschen, unethischen Zielen wie Massenvermehrung an sich, oder nach äußerlichen Merkmale wie der Zeichnung des Fells nur wieder nicht nur völlig falsche Auffassungen von den anvertrauten Lebewesen und ihren Gefühlen und Möglichkeiten, sondern auch neue Überforderungen der "BesitzerInnen" und noch mehr Leid und Elend für die Kaninchen.
Dagegen kann ein neutraler Ankauf eher mit einer spezifischen Kundenberatung verbunden sein und könnte z.B. auch verpflichtend mit einer vielfältigen Basisinformation zur Tierhaltung verbunden werden, die auf unterschiedliche Wohnungssituationen eingeht.
Um als gutes Vorbild voranzugehen, werden Benji und Ohmi jetzt in allernächster Zeit auch unseren Wohnbereich wieder für ein paar mehr BewohnerInnen optimieren....(zum Einzug, sobald Benjis Auge verheilt ist, damit die Vergesellschaftung einfacher wird....)
Betrübt
Eure Miri
p.s.: Die Fotos von Benjis Schlafzimmer sind nicht nach einer Reinigung entstanden! Die Decken werden ab und zu abgefegt, müssen aber nur alle paar Wochen wegen Obst.- und Gemüseflecken oder umgekippten Wassernäpfen ausgewechselt werden.
Dass ich (die Miri, das Kaninchen mit dem Hinterbein-Verband) in einem klassischen anmutenden Gehege wohnte, wenn auch wie ein zweibeiniges Schlafzimmer eingerichtet, lag daran, dass meine Geschwisterchen sehr wild waren und ich Angst vor meiner sehr starken Mami hatte - schließlich war ich ja nicht nur ihr eifrig gesäugtes und geliebtes Töchterchen, sondern auch ein gleich großes und eigentlich sehr starkes Kaninchenweibchen.... sie war aber immer lieb zu mir, schon weil es Ohmi wichtig war. Aber da ich mich mit meinem handicap-Hinterbein nicht mehr richtig kampfbereit fühlte, neigte ich zu rasanten Fluchtaktionen, deshalb hatte ich eine Wohnung-in-der-Wohnung, und beide Gruppen hatten Terrassenzugang und Besuchsmöglichkeiten natürlich auch Nasenkontakt durch die Gehegewand.Wenn ich vom Wohnungshoppsen erzähle in meinem 2017er Blog, meine ich meine Kontroll- und Spaßrunden durch die große, gemeinsame Wohnung - währenddessen warendie anderen Familienmitglieder dann in Gehegen untergebracht, die täglich für dieses Wohnungshoppsen aufgestellt wurden.