Hi hier rund und manchmal eingeschnappt eure Florimaus, genannt Robbe oder noch schlimmer Speckrobbe (das Omitron ist Fatshamering obwohl selber dick), ohne Schnupfen, obwohl ich bis tief in die Nacht auf der Terrasse gesessen habe und unter unseren Bäumen. Ich hatte plötzlich alles satt und wollte nicht rein, weil es endlich wieder etwas wärmer war draußen, wenn auch sehr nass. Aber unsere Terrasse ist ja zum Teil überdacht und die Höhleneingänge durch immergrüne Pflanzen geschützt.
Anna hatte vorgestern wieder an mir herumgezwickt, und statt mich mit der Notambulanz sofort zur Tierklinik zu bringe, hat das parteiische Hasiom mir nur die Robbennase geschnuckelt und die Ohren hin- und hergeschoben, behauptet, dass ich süß bin obwohl ich sauer war und mir einen Papayawürfel mit Ringelblume vor die Nase gelegt.
Leider habe ich seit dem Sommer immer schreckliche Panik, wenn irgendetwas im hinteren Teil meines Robbitkörpers zwickt und wollte deshalb allein sein - obwohl ich außer gewissen Verdauungsbeschwerden keine Probleme habe. Das Hasiom hatte dann aber am Wochenende auch noch die Idee, es müsste sowohl Anna Schelm als auch mich spazierenführen. WIr wurden dann also der Reihe nach auf die Spazierwiese geschleppt, mit Beleuchtung für unsere Box als Hundeschutz und einer neuen, sehr langen Leine. Es war auch eigentlich nicht so schlecht, bei mir, eurer Flori Robbit, auch gemütlicher als bei Anna Schelm. Da sie ziemlich sportlich ist und sich auf der Wiese richtig austoben soll, muss sie vier Wiesenstrecken laufen, ich aber nur zwei, weil es für mich speckbedingt schwieriger ist - hm - ihr seht, das Leben als Robbit hat auch Vorteile! In meinen langen genüsslichen Pausen unter einem Holunderbaum nage ich an Zweigen und Blättern um mich herum und genieße die ungewohnte Umgebung und frische Luft.
Obwohl unsere Spaziergänge also eigentlich Spaß machen, sehen Anna und ich sie auch als Einschränkung unserer Selbstbestimmung und Autonomie. Da wir ja auch alltags überall herumhoppeln können, unter Sofas, über Sofas, neben Sofas, unter und auf Tischen, in Beeten, Höhlen und Bäumen, halten wir diese zusätzliche Abwechslung für nicht so wichtig - was aber vielleicht sogar falsch ist. Also deshalb rennen wir nach so einem Spazierevent erstmal weg, sofern nicht Fürhstücks- oder Abendessenszeit ist, weil wir vermuten, dass das Hasiom uns vielleicht in eine Box stecken und irgendwohin schleppen will. Sie hält uns dann Vorträge, dass die Wildkaninchen im Hartwald tagtäglich zu ihren Kohlrabiblättern rennen müssen, querfeldein, und dann mit sattem Magen wieder zurück. Dass diese Form von Stress also ganz normal ist und - was auch die Meinung von Adventi Artemis Hoppel ist, gut für die Verdauung, interessiert uns am Folgetag nicht so. Vielleicht ist es aber schon wichtig, um nicht ganz in den Robbenstatus zu versinken....
Ich bin auf jeden Fall häufig hin und hergerissen. Um in Ruhe nachzudenken, bin ich deshalb heute Nacht nach Öffnung der Kalendertürchen abgehauen und auch nicht nachts um 1 reingekommen, sondern vor dem wütenden Hasiom in die Höhle geflüchtet (so wie Michel aus Lönneberga, hihi). Das Hasiom hat mir sogar eine Kohlrabi hinterhergeworfen, die in die Höhle gerollt ist und dort verschrumpeln wird* , wenn das Omitron nicht bald das geplante Amphibien-Lastfahrzeug anschafft, um unsere riesige Höhle auszuleuchten und filmisch zu erkunden (Die Kohlrabi sollte mich nicht treffen, sondern vor der Flucht in die Höhle abhalten, was ja nicht einmal funktionierte, behauptete das Hasiom später beim Sozialcontrolling unter uns Dreien). Sie kann zwar manchmal unsere Gedanken lesen, hat aber in puncto Höhle keinen Plan...
Auf jeden Fall war die Tür dann ziemlich zu. Ich bekam doch irgendwie Angst, war aber zu faul, die Tür aufzustemmen, wie Anna es immer macht. Also habe ich mich unter den Höhleneingangs nächsten Baum gesetzt und gewartet. Vor wilden Tieren hätte ich blitzschnell in die Höhle flüchten können. Dummerweise hat es etwas geregnet. Auf meinem Rücken bildeten sich Wasserperlen, zum Glück nur so etwas auf den Spitzen, aber ich hatte den Eindruck, dass ich bei einer Flucht vielleicht nass würde.. also schon knifflig!
Wie es Kaninchen in kniffligen Situationen immer machen, blieb ich einfach sitzen.
Dann kam das Hasiom.... so um zwei Uhr oder etwas später. Angst, dass ihre Robbitin von einem Marder entdeckt oder zum Katerbraten verstümmelt wird...
Ich hörte: Erst Flötentöne mit sehr tiefen Obertönen des früheren Wutbebens. Dann zwei Smaches, ein Zinkblumentopf und ein Holzblumenkasten krachen in die Höhleneingänge. Noch bevor ich es richtig kapiert habe, Zugriff! Allerdings nur sanftes Schieben - wer hat schon gerne einen halben Liter Regenwasser auf seinem Schlafdress. Mit einigen Kartons links und rechts, die krachend meinen Weg bestimmten, schafften wir es dann schließlich zur Terrassentür und ja - ok - ich bin dann doch einfach ins Warme gehüpft und habe sogar mein Fell abtupfend abtrocknen lassen (beim zweiten Versuch).
Zum Glück hatte ich keine Matschköttel irgendwo, wir mussten also nicht noch gemeinsam in die Dusche.
Anna Schelm geb. Iocans war auch sehr lieb und schön müde. Hat mich trockengeschleckt und geknutscht. Also war eigentlich alles in Ordnung.
Ich hatte dann sogar noch Gelegenheit, die Inhalte der Adventskalender zu probieren. Kalender 1 ist für vegane Kaninchen, also ohne eiweißreiche Bestandteile und enthält sehr große Kekse, die mal gut, mal etwas komisch riechen und meistens nicht zu kauen oder zu nagen sind ohne vorheriges Einweichen - dafür empfehlen wir Olivenöl, unser absoluter Liebling - wie Oregano ein echtes Geruchserlebnis, wie man es sich als Kaninchen nur wünschen kann zwischen den ganzen Matsch-, Abgas- und Desinfektionsgerüchen des Zusammenlebens mit HöchstenszweibeinerInnen. Der andere Kalender ist nicht-vegan, präsentiert sich auch mehr niedlich-konservativ in weihnachtlichem Weiß und zartlila und... hatte gestern eine ganzes Tütchen mit bezaubernd geformten Minimöhrchenkeksen im Kalenderfach. Die waren super lecker!
Heute Morgen war alles wieder friedlich, wahrscheinlich auch, weil es so gemütlich war, als ich wieder in unsere Wohnung gehüpft bin, und wegen der leckeren Kekse.
Wir haben die Höhleneingänge zusammen aufgeräumt und ich bin brav nach innen gehoppelt, als das Hasiom uns gerufen hat und die Tür zumachen musste. Wir haben nämlich das Problem, dass einige von unseren Mäusen meinen, es wäre auf die Dauer doch in der Wohnung besser als in den mäusischen Terrassenhospizen... obwohl dort sogar "Vogelfutter" verfügbar ist... Die meisten konnten wir überzeugen, wieder eigene Terrassenboxen zu besiedeln - bis ich meine nächtlichen Vorlieben entwickelte. Deshalb musste die Tür zu unserer rundum abgedichteten Terrasse überhaupt geschlossen werden.
Schönen Advent noch und denkt an die Kaninchen, die kein gemütliches Zuhause haben, niemanden, der sie in der Wohnung freundlich begrüßt und keinen Platz im Warmen und Trockenen. Schimpft mit schlechten Kaninchenversorgungsverpflichteten und helft ihren Opfern! Denkt auch an unseren neuesten Link zu den Abgabehasis aus Tierheimen - das Internet ist voll von ihnen. Und beteiligt sie bloß an euren Weihnachts- und Nikolausgeschenken!
LOVE
Florimaus bzw. *Flora Livia*