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Adventi Anna Hoppilina

 

Huhu ihr Lieben, voila

 

Tut mir leid, dass ich meinen Bocksgesang immer wieder angekündigt habe und dann doch nichts online stand - wer mich von Kaninhop-Turnieren kennt, weiß, dass ich manchmal etwas länger brauche. Z.B. bin ich einmal nur Neunzehnte geworden bei einem Wettbewerb mit drei Runden, obwohl ich sämtliche Runden mit null Fehlern gesprungen bin - aber leider war ich langsamer als die anderen - obwohl alles unter einer Minute lag. Naja, leider war ich Turnierkaninchen, als gerade ein Tsunami von skandinavischen Sportkaninchen auf die Turniermatten hoppte - die noch dazu von Sportassen weitergezüchtet und trainiert wurden. Ich durfte aber immerhin mittrainieren - und, wie ihr ja wisst, mein Töchterchen Mira Solis acris gewann gerade turnierreif geworden ihr erstes Turnier bei den amtierenden Europameisterinnen - weil sie nicht nur fehlerlos war, sondern auch noch die Schnellste! Naja, kam dazu, dass ich eigentlich nicht wirklich für Turniere geschaffen war - genauso wie mein neues "Töchterchen", Anna Iocans-Schelm, die eigentlich genauso ist wie ich - vergleicht die Fotocollage - welches Foto bin ich nicht? WIe Miri euch schon berichtet hat, geht Anna auch genauso mit dem Springsport um wie ich - sie rennt an Hindernissen vorbei, die ihr nicht gefallen, sie stupst Stangen weg, die ihre Nase nicht gefährden, und sucht in neuen Umgebungen zuallererst ein Versteck.

 

Das ist nun mal Wildkaninchengesetz! Und ein vernünftiges. Von einem Versteck aus kann man dann auch die Umgebung erkunden und mal querfeldein über eine Wiese rennen - aber rennen einfach so, im Sichtfeld von Feinden, ist etwas zu menschlich aus meiner Sicht. Anna hat immerhin den Vorteil, dass sie beim Kaninhop-Training bisher immer unangeleint trainieren durfte - weil das Trio Anna Livia Plurabelle noch vorsichtiger war als ich und meine Adventis, wahrscheinlich, weil sie anfangs immer alles zusammen gemacht haben und als Gruppe in der Nähe des Verstecks blieben, das sich als erstes anbot - während ich ja als Alleinhäsin bei meiner Kaninchenmami angefangen habe und immer die vollständige Umgebung prüfen wollte. Deshalb bleiben die drei bzw. jetzt ja leider die zwei auf dem grünen Teppich, auch ohne Leine und Absperrung, zumindest wenn man etwas aufpasst und ihnen einen Karton anbietet. 

 

Auf der Wiese sind sie aber genau wie wir  - ziemlich geradlinig unterwegs, wobei Anna Schelm wie ich ab und an auch quer über die Wiese läuft und die Umgebung prüft. Für unser Omitron ist es eine sehr spannende Frage, wie unsere typischen gemeinsamen Verhaltensmerkmale mit der Umgebung zusammenhängen, aus der wir  quasi ursprünglich kommen. Leider - aus Sicht der Humanoiden - gibt es darüber wenig Informationen, weil man uns eben in unserer wilden Umgebung nur selten sieht und wenn, dann nicht immer richtig beobachtet. An der Uni Bayreuth gab es für die dortigen Biolog:innen eine Zeitlang ein authentisches Wildkaninchenreservoir, in dem wir wissenschaftlich beobachtet wurden. Aber in den sehr medizinisch angelegten Arbeiten über unsere Herzfrequenz und ähnliches wird kaum Bezug genommen auf unterschiedliche Farb- und Gebäudetypen , Verhaltensweisen und die für uns so wichtige Energieeffizient.. So als würde man Haflinger und Araberpferde nicht unterscheiden.... naja.

 

Auch sonst scheint man uns weiterhin kaum zu kennen, auch wenn die Versuche, uns zu berücksichtigen, besser werden. Im illysischen Wald bin ich ja im *Weisen Häsinnen Team*, in dem man sich viel austauscht über die Kulturgeschichte von uns WildhäsInnen. Natürlich war es früher noch viel schlimmer, zumindest in der Nähe von Menschen, weil es wirklich niemanden gab, der oder die meinte, darüber nachdenken zu sollen, welche Konsequenzen das Zusammenleben mit Menschen für uns hat - wie wir es finden, lebenslang in Lebendfallen zu sitzen, die viele Menschen "Stall" nennen. Also insbesondere der Platzbedarf für das tägliche Wohlbefinden ist ein ganz großes Problem, sowohl in der freien Natur als auch bei den Hauskaninchen - eben verschärft immer dann, wenn man uns unbedingt separieren will - von Wald und Wiese nur dies und das, vom Haus nur dies und das etc. Dabei sind wir durchaus fähig zu spezifischen Verhaltensweisen, die zu den individuellen Umgebungen passen - also z.B. zur Benutzung von Einstreutoiletten wie bei Katzen. Gut, wir sind fauler und komplizierter! Kann sein, dass wir aufgrund von sozilaen Spannungen oder eben einfach einem aktiven Sozialleben mit variierendem Ausdrucksverhalten auch mal neben den Einstreukarton kötteln - aber als Häsin, die sieben Jahre alt wurde und mal allein, mal mit ihrer Familie bei dem Hasjom lebte, kann ich euch sagen, dass wir i m Prinzip genau verstehen, wohin unsere Köttel gehören und das auch überwiegend beherzigen. Anna und Florimaus benutzen sogar auf der Terrasse eine Kaninchentoilette! Auch das ist eine Frage der Optimierung - unbequeme oder überfüllte toiletten werden natürlich gerne mal gemieden. Sie dürfen auch nicht mitten im Raum stehen sondern müssen dem Prinzip Dreckecke entsprechen - auch wir haben Schamgefühl und kötteln gerne in den Randbereich, den wir nicht als Schlafplatz oder zum Futtern verwenden.

 

Usw.Trotzdem sind wir keine Katzen oder Hunde - ein ganz wichtiges Prinzip: Wir sind kleiner! Auch wenn wir ebenfalls ausreichend Platz und Bewegung brauchen.

 

DIe Größe spielt auch eine interessante Rolle für die Verwöhnangebote, mit denen wir uns als Wirtschaftsfaktor neben Hund und Katze mittlerweile sehr gut behaupten. Natürlich führt diese Selbstbehauptung in der menschlichen Kultur auch zu Auswüchsen, die ich vor allem mit den ägyptischen und griechischen Wildkaninchen, die ich gelegentlich auf meinen Reisen als Illysische Häsin  besuche, mit größtem Vergnügen verlache. So kann man für Schnipsel aus getrockneten Löwenzahnwurzeln, die es eigentlich zuhauf in Gärten und auf Wiesen gibt, schon mal fünf Euro bezahlen. Oder für eine Handvoll getrocknete Brennesselblätter. Es gibt immer noch Großpackungen davon, von vernünftigen Händler:innen, die auch Pferde mit getrockneten Kräutern, Blumen und Blüten versorgen.  Aber immer beliebter wird das hübsch verpackte Himbeerblatt mit Teebeutelgewicht zum Luxusgeschenkpreis. Umgekehrt - gibt es auch die tendenz unddas Problem, gerade diesen Eindruck zu vermeiden, obwohl es sich um Luxusgeschenkehandelt. Z.B.hatten wir Adventis immer selbstbestückte Adventskalender, großformatig, mit Nüssen, Apfelchips etc. natürlich Sachen, die wir sonst auch futtern, deshalb irgendwie auch überflüssig. Aber romantisch.

 

Das Prinzip Adventskalender ist also eigentlich sehr lobenswert - wie ich als Adventi (aufgrund meines Geburtstages) nochmal besonders authentisch bestätigen kann. Freundlicherweise gab es 2024 auch von führenden Hersteller:innen endlich Kalender für Kaninchen und Nager im Allgemeinen. DieKalender warensehr süß optisch und gut designed, mit ausklappbaren Aufstellern und Löchern zum Aufhängen. Es gab eine Grainfree Version und eine "All in" Variante. Anna und Florimaus haben beide getestet. Es gab leider ein ganz großes Manko bei der Grain Free Version: Alle Inhalte waren nur für Riesenkaninchen geeignet.  So lecker sie vielleicht auch waren, es waren immer riesige Kugeln von mindestens einem Zentimeter Durchmesser, dazu steinhart, also vollkommen ungeeignet für die Zerlegung. Wir haben vielleicht scharfe Vorderzähne, mit denen wir Baumrinden essen können, aber die Bäume stehen auch still, während Kugeln wegrutschen. Also eine blösinnige "Lösung" des Problems, wie man uns kleinen Wesen einen Kalender mit soviel Inhalt anbieten kann, dass sich der Kauf lohnt - beide Kalender waren allerdings ohnehin relativ preisgünstig, da in dem Fall ja  auch die Verpackung mitzählt. Leider waren die Inhalte auch schon nicht mehr ganz frisch sondern eher muffig, nach leicht abgestandenem Öl riechend... Also von der Optik abgesehen ein Reinfall. Wir haben die Inhalte entsprechend weitergereicht an natürliche Umgebungen, in denen sie aufweichen und dann vielleicht für noch kleinere Nager  interessant sind. Also als Grain Free Produkt wäre der Kalender überzeugeng gewesen, wenn es überhaupt keine Pellets, sondern eben z.B. kleine Beutel mit getrockneten Blättern und Blüten (Himbeerblätter, Ringelblumenblüten, Brennessel, Ecchinacea etc) gewesen wären. Dann hätten die Adventsüberraschungen auch kein Haltbarkeitsproblem. Fairerweise muss ich noch ergänzen, dass die Inhalte auf der Rückseite des Kalenders beschrieben waren - zumindest die Zweibeiner:innen kauften also keine 'Katze im Sack'.(!)

 

Der "All in"-Kalender bot ebenfalls Pellets und Beschreibungenauf der Rückseite. Das Problem der Inhaltsmengen war hier deutlich besser gelöst - die täglichen Adventsbeutelchen enthielten jeweils 10 bis 20 niedlich geformte Pelletkekse, die nach Bedarf aufgeteilt werden konnten. Sie waren von der Größe ideal für uns Kaninchen, genau wie unsere Pellets sonst, flach, in Herzform oder Weihnachtsbaumform, und noch frisch. Der Inhalt kam also mit dem Designbonus an denGeldwert einer Futtertüte heran. Zudem waren die Inhalte teilweise auch an den Essgewohnheiten vonFarbratten orientiert, die eiweißhaltigeres Futter vertragen - damit müssen wir Kaninchen zwar aufpassen - aber der Kalender bot durch die Dosierbarkeit auch die Möglichkeit, auch mal einen hochproteinen Erbsenkeks zu essen - z.B. als Sportkaninchenfutter vor dem Training. Diese Variante war für die Hersteller:innen offensichtlich wegen dem größeren Kreis von Abnehmer:innen (grainfree ist für Ratten, Hamster und Mäuse vermutlich nicht gleich interessant) attraktiver. Die Grainfree-Variante könnte aber auf den Platz Eins wandern und auch als Werbemittel für die eigentlichen Futtersorten dienen, wenn sie konsequenter ohne Pellets als Kräuter, Gräser und Blüten -  Sammlung angeboten würde. Wir sind auch ganz sicher, dass solche Kalender Weihnachten 2025 im Angebot sein werden. Zur Not muss ein Berater:innen-Teamaus dem Illysischen Wald eingreifen und in einschlägigen Familien  für Ringelblumen fanatisierte Wohnungskaninchen sorgen....

 

Ihr seht, liebe lesende Kaninchen, dass ich als relativ spät Kaninchengeist gewordene Häsin nicht nur Wellnessurlaub in besonders schönen Teilen der Welt mache, sondern auch viel mit den anderen Kaninchen im Illysischen Wald zusammensitze, beobachte und überlege, wie man das Leben der Kaninchen, die ja immer noch zu Hunderten täglich in allen Regionen der Regenbogenwelten landen, verbessern kann. Was wir in diesem Jahr wenig hatten, waren romantische Geschichten, vielleicht, weil unser einziger Neuzugang von den Meringer Hoppinen, Pluppsi Plural, hier sehr normales Glück erlebt mit ihrem Benji, und damit quasi ja auch noch ihre weltlichen Erfahrungen einfach fortführt, so wie sie es sich gewünscht hat. Zudem fehlt für die weihnachtliche Stimmung bislang der Schnee, und so wie darin ja leider ein kaninchenübergreifendes Problem liegt, sind es auch andere Probleme, die sich inden Vordergrund gespielt haben - neben dem "Medizinalischen", das mit Annas fantastischer Rettung das Vorweihnachtsgeschehen dominierte.

 

Jetzt leben immerhin zwei Häsinnen als Meringer Hoppinen, die nicht an Gebärmutterkrebs oder Krebsvorstufen sterben können - auch wenn Florimaus aus bislang noch nicht völlig geklärtenGründen viel zu dick ist. Anna Schelm hat jetzt auch endlich ihre Verdauungskomplikationen überwunden - sie berichtete selbst - und braucht höchstens noch gelegentlich einen Stips Joghurt und Spitzwegerich. Im Hinblick auf Operationen war 2024 also ein hervorragendes Jahr - zudem unser Hasjom für alle vier Operationen insgesamt nur ca 720,- gezahlt hat (Zusatzkosten für Fahrten etc nicht eingerechnet).

 

HAPPY

 

LOVE

 

HOPPILINA

 

 

 

 

Adventi 05.01.2025 0 87
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